Christine
Christine
Die Glocke der Schule läutete endlich das lang ersehnte Unterrichtende ein.
Schnell stürmte Christine aus dem Gebäude auf die Straße.
Ihre Großmutter erwartete sie schon.
„Na Christine, wie lautete heute die Tagesdevise“ fragte sie die neunjährige.
„Heute sagte Lehrer Grothe wir sollen unseren Feinden zurufen du bist nicht so stark wie ich, ich werde siegen! Aber zu wem soll ich solch einen Satz sagen Oma“?
Nachdenklich schaute die alte Frau ihre Enkelin an. „Niemandem, jeder Mensch ist stark und schwach“.
Beide gingen die Straße entlang, rechts und links reihte sich Garten an Garten. Dann durchquerten sie den kleinen Wald. Danach kam für Christine ein Stück unheimlichen Weges. Links wuchsen die ersten Hochhäuser und rechts zog sich ein Zaun, von Stacheldraht umwunden hin.
Davor patrouillierten Soldaten. Hinter dem Zaun befanden sich Wesen in Schlafanzügen, die wie Menschen aussahen, schien es Christine.
Sie schrieen „Brot, Durst, Wasser“ und streckten die Hände zum Himmel.
Der Lehrer Grothe meinte, die seien keine Menschen.
„Kuck nicht hin“ ermahnte Großmutter Christine und hastig zog sie das Mädchen weiter.
Am Morgen hatte Christine ihr Pausenbrot über den Zaun geworfen.
Sie erschrak. Plötzlich stemmte vor ihr ein Soldat sein Gewehr auf den Boden. Er schüttelte sie kräftig am Arm
"Heh, mein Wille ist eine saubere Welt. Für die da bleibt die Heimkehr durch den Gasnebel ".
Christines Traum vom Menschsein ist heute noch ein Anderer.